KROATIEN (DALMATIEN) - 6.9. bis 30.9.2018


6.9.2018 - Anreise nach Rovanjska

Nachdem es uns in Dalmatien so gut gefallen hat, haben wir uns ad hoc entschlossen, Norddalmatien einen weiteren, längeren Besuch abzustatten. Die Gegend rund um das Novigradsko More bietet so viele Möglichkeiten und Abwechslung. Wenige Kilometer nordwestlich liegt der Paklenička NP mit seinen wunderbaren Schluchten und Wanderungen. Direkt vor der Haustür liegt die Bucht von Rovanjska mit ihren naturbelassenen Stränden. Im Süden, ebenfalls nur wenige km entfernt liegt das Novigradsko More, eingerahmt von dem Zrmanja Canyon, dem Canyon der Krupa, dem Karinsko More, der wunderschönen alten Stadt Novigrad und alles zusammen liegt in jener Kulisse, in welcher unzählige Karl May Filme gedreht wurden. Und als Tüpfelchen auf dem "I" befindet sich im Südwesten die bezaubernde alte Stadt Zadar welche immer einen Besuch wert ist, alleine schon wegen der entzückenden Altstadt und nicht zuletzt auch auf Grund der exzellenten Versorgungsmöglichkeiten. 

Wir haben uns diesmal für das Apartment 2 entschieden. Es liegt im 1. Stock des Hauses von Marina, aber da alles hier ja eine Hanglage ist, ist der 1. Stock vom Parkplatz her ebenerdig. Die paar Treppen weniger sind aber nicht der Grund, warum wir uns für Apartment 2 entschieden haben. Die Wohnung ist deutlich größer als die untere Wohnung und auch heller.

660 km Anfahrt in 7 Stunden - da kann man nicht meckern! Marina übergibt uns die Wohnung und wir richten uns erst einmal häuslich ein. Danach geht es zum bekannten Wirt und der lässt diesmal die Mixed Grill Platte ganz besonders üppig ausfallen. Mitten währen des Schmauses verglüht die Sonne in einer wahren Farbexplosion. Wegen der mächtigen Speise habe ich leider keine Zeit ein Foto zu schießen, aber dafür gibt es eines von der bereits leicht angeknabberten Platte. Also verhungern werden wir hier nicht. Danach geht es noch auf die Terrasse auf eine Absacker und danach fallen wir todmüde in die Heia.


 
 

7.9.2018 - Wanderung zur Muschelzucht
Gut ausgeschlafen machen wir uns bei warmen Wetter aber leicht bewölktem Himmel auf, um die Muschelzucht im Ausfluss des Novigradsko More unter die Lupe zu nehmen. Man will ja schließlich wissen wo das Essen her kommt. Dieser Teil der Adria ist der südöstlichste Zipfel des Velebitski Kanals, welcher eben mit dem Novigradsko More durch diesen Abfluss verbunden ist. Die Landschaft ist karg und steinig. Wie mit dem Lineal gezogen endet am Ortsrand von Rovanjska das satte Grün. Braun- und Ockertöne dominieren die Umgebung. Wahrlich keine reizvolle Kulisse, dafür aber bestens geeignet für die köstlichen Muscheln. Hierher verirrt sich kaum ein Wanderer -  lediglich ein paar Kormorane leisten uns Gesellschaft. Auf dem Heimweg erkunden wir noch schnell den Ort - beim letzten Besuch haben wir uns ja nur unten am Strand aufgehalten. Eine klitzekleine Bäckerei wird ausfindig gemacht und wir erstehen ein großes Stück Burek - in unserem Fall eine etwas andere Art des Apfelstrudels. Burek gibt es mit allen möglichen Füllungen, Fleisch, Käse, Pilze etc. und eben auch die süßen Varianten. Für nicht einmal einen Euro wechselt 1/4 Kilo feinster Mehlspeise den Besitzer. Die Verkäuferin macht einen glücklichen Eindruck, nach dem Verzehr sind auch wir glücklich und das alles für 12 Kuna. Im Garten unseres Domizils entdeckt Gerti einen Rebstock mit dicken süßen Trauben welche natürlich ab sofort in den Speiseplan Einzug finden. Am späten Nachmittag geht es wieder zu unserem Wirt, dessen Frau uns gestern hoch und heilig versprochen hat, die besten Pizzen zu backen. Ja, die Pizzen sind sehr schmackhaft, gut belegt und preiswert. Genau das Gegenteil der Mondseer Pizzen. Wir schaffen es gerade noch nach Hause bevor ein kleinräumiges Gewitter über uns hinwegzieht. Wir machen es uns gemütlich und resümieren: schöner, gemächlicher Tag ohne besondere Vorkommnisse - so kann es weitergehen. 

 
 
 
 


8.9.2018 - Wandern und Baden
Heute wollen wir uns ein bisschen im Hinterland von Rovanjska umsehen. Laut Google gibt es da ein paar Mountainbike Wege und die beginnen nur wenige 100 Meter oberhalb unseres Quartiers. Als wir dann an jenem Punkt anlangen von wo die Mountainbiker den Feldweg verlassen sollen finden wir nur unberührte Natur vor. Bei genauerem Hinsehen kann man einen Weg erahnen, der ist aber von dichtem und noch dazu stacheligem Gebüsch überwuchert. Auch kein Problem, gehen wir halt den Feldweg entlang nach Modrič. Dieser kleine Ort liegt ein paar Kilometer nördlich und nach einer Stunde haben wir die Metropole erreicht. Genau genommen ein Vorort von Rovanjska welches selber grad mal 300 Einwohner hat. Ja, alles hier ist überschaubar und beschaulich. Wir machen kehrt und stoßen beim Rückweg zufällig auf einen Wegweiser zur Špilja Modrič. Hierbei handelt es sich um eine erst 1980 entdeckte Tropfsteinhöhle welche für die Allgemeinheit zugänglich ist. Man kann jedoch die Besichtigung nur mit einem Führer machen, da diese Höhle völlig ursprünglich ist und touristisch nicht vermarktet wird. Mal sehen, vielleicht rücken wir der Höhle einmal auf den Pelz. Heute jedoch lassen wir Špilja Modrič rechts liegen und wechseln zu Hause die Wanderklamotten gegen das Badezeug. Auf unserem Lieblingsplatz sind wir diesmal ganz alleine und genießen die Ruhe, das Meer und die Sonne. Das Wasser ist erfrischend aber nicht kalt. Gegen 15:00 Uhr meldet sich der kleine Hunger und zu Hause gibt es heute Hausmannskost vom Chef. Dann eine kleine Siesta und rechtzeitig zum Sonnenuntergang raus auf die Terrasse mit einem Fläschchen vom guten Weißen. 

 
 
 
 
Ein kleines Video vom Baden findest du hier.

9.9.2018 - Berg Heil
Heute besuchen wir die Insel Pag, welche dank einer Brücke leicht erreichbar ist. Im Gegensatz zum Festland ist Pag eine sehr kahle Insel wenngleich die Vegetation vielfältig ist. Vor allem  Steineichen, Pinien, Schilf und Olivenbäume wachsen auf der Insel sowie jede Menge Bambus. Aber die kahlen Flecken dominieren und teilweise schaut es aus der Ferne so aus als würden riesige Sanddünen sich hinter der Küste auftürmen. Wir fahren bis zu Inselmitte und machen uns auf den Weg den höchsten Berg von Pag in Angriff zu nehmen. Sveti Vid ist zwar nur 349 Meter hoch, aber da ab halber Höhe ausschließlich Geröll den Boden bedeckt, muss man höllisch auspassen und nicht zu rutschen oder zu stolpern. Dass die Sonne in der Mittagszeit ziemlich senkrecht am Himmel steht und keinerlei Schatten vorhanden ist kommt erschwerend hinzu. Die Mühe zahlt sich aber aus denn der Panoramablick von oben ist wirklich schön. Nach 3 Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt und fahren zur Konoba Harpun welche über alles gelobt wird. Es soll das beste Wirtshaus auf Pag sein. Der Eindruck von außen reißt uns nicht vom Hocker und die Innenansicht offenbart eine sehr rustikale Kneipe mit sehr rustikalem Publikum. Die Speisekarte ist landestypisch und wir bestellen Calamari und eine Fleischplatte. Die Portionen sind groß, die Qualität leider nicht aber dafür sind auch die Preise niedrig. Der Schnaps nach dem Essen (der ist nötig) geht aufs Haus und so ist alles in allem ganz ok. Auf der Rückfahrt machen wir noch kurz Halt bei Velo Blato. Hierbei handelt es sich um ein Vogelschutzgebiet. Wenn im Frühjahr dank der Regenfälle das Marschland viel Wasser führt kann man von der Schutzhütte seltene Vogelarten beobachten. Zur Zeit weiden aber hier nur Schafe. Also vormerken fürs nächste Frühjahr.

 
 
 


10.9.2018 - Shoppen und Relaxen
Nach unserer gestrigen Wanderung wollen wir es heute ruhig angehen. Wir fahren kurz nach Zadar in die große Shoppingmall Supernova und Gerti schaut, ob eines der unzähligen Bekleidungsgeschäfte noch irgendetwas Sommerliches im Abverkauf hat. Aber selbst in Kroatien liegen im September nur mehr die Herbst- und Winterklamotten auf und so konzentrieren wir uns ganz und gar auf den großen Interspar. Da wir uns ja nicht ausschließlich der kroatischen Gastronomie ausliefern wollen ist ein Großeinkauf nötig. Wir finden alles und machen uns wieder auf den Heimweg. Bei einem Straßenstand kauft Gerti noch ein paar Tomaten und einen Zopf Knoblauch - so viel Knoblauch, dass man damit alle transsilvanischen Vampire meucheln könnte. Zwischenzeitlich hat das Thermometer die 30 Grad Marke geknackt und nach einer kurzen Siesta geht es ab zum Strand. Während Gerti sich der Sonne hingibt studiere ich alles Wissenswerte für den Abschlussurlaub 2018. Das Wasser hat angenehme Temperatur und die bereits tiefer stehende Sonne ist gut zu vertragen. Am Abend geht es raus auf die Terrasse bei einer kleinen kroatischen Jause und einem guten Weißen warten wir auf den Sonnenuntergang.

 
 

11.9.2019 - Auf Winnetou's Spuren
Das nur wenige Kilometer südlich von uns gelegene Novigradsko More sowie der Zrmanja Fluss als auch der Canyon sind ein Teil der Drehorte der legendären Karl May Klassiker. Ein ganz besonderes Highlight ist jener Ort hoch über dem Fluss (im Film Rio Pecos) wo viele Szenen von Winnetou 1 und 3 aufgenommen wurden. Noch heute strömen jedes Jahr 10.000e Besucher zu den Original Drehplätzen und huldigen so ihren Idolen. Wir sind nicht solche Filmfreaks, aber die wunderbare Natur begeistert auch uns. Ein paar Kilometer flussaufwärts kommen wir an jenen Platz, den wir bereits am 2.6.2018 besucht und beschrieben habe. Die Wasserfälle sind im Vergleich zum Frühjahr nicht mehr so spektakulär. Kein Wunder, hat es doch auch hier seit Wochen nicht mehr geregnet. Dafür haben wir dieses Mal die Badesachen dabei und ich wage den mutigen Schritt ins kalte Nass. Es ist halt kaltes, klares Gebirgswasser, da helfen auch die 30 Grad Lufttemperatur nichts. So geschätzte 16 Grad sind zwar sehr erfrischend, aber mehr als einmal für 1/4 Stunde brauch ich das nicht. Wir relaxen ein wenig am Fluss, machen eine kleine Wanderung bevor wir den vom letzten Mal schon bekannten Wirt wieder besuchen. Diesmal Pizza - hervorragend! Noch eine kleine Siesta am Fluss, dann Heim und die Füsse auf der Terrasse hochlagern. 

 
 
 

Ein kleines Video findest du hier!

12.9.2018 - Privlaka, Nin und Vinjerac
Nördlich von Zadar liegt die kleine Ortschaft Privlaka, welche wiederum das Tor zur Insel Vir ist, welche hier mit einer Brücke ans Festland angebunden ist. Privlaka ist ein verträumter Ort der die wenigen Monate im Sommer vom Tourismus lebt. Bemerkenswert ist der ca. 6 km lange  Küstenwanderweg, welcher sich von Privlaka Richtung Süden erstreckt. Wir wandern einen guten Teil des Weges und machen uns dann auf nach Nin. Nin liegt nur ein paar km von Privlaka entfernt, unterscheidet sich aber in allen Merkmalen sehr wesentlich von Privlaka. Nin wurde ca. 900 v.Chr. von den Liburnern gegründet. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Herrschaft von Römern zu den Slaven und in Folge war Nin ein wichtiges kulturelles Zentrum Kroatiens. Heute noch erinnern die Ausgrabungen an die Vergangenheit, ebenso die Stadtmauern und die Altstadt. Wir reihen uns ein in den Touristenstrom und sehen uns in der Ortschaft um. Ist ja alles ganz hübsch aber leider auch ein bisschen heruntergekommen. Bekannt ist Nin auch wegen der dort betriebenen Salzgewinnung. Im Anschluss fahren wir nach Vinjerac, da es hier eine ganz tolle Kneipe gibt. Wir finden die Kneipe auch aber die ist leider bis 16:00 geschlossen. Wir machen uns also auf den Heimweg und basteln uns zu Hause eine ordentliche Portion Knoblauch Spaghetti. Danach die wohlverdiente Siesta und das übliche Abendprogramm.

 
 
 
 

13.9.2019 - keine besonderen Vorkommnisse
Heute ist es bewölkt und somit schalten wir einen Gang zurück. Ausflüge und Wanderungen machen wir bei Schönwetter, Hausarbeit etc. an solchen Tagen wie heute. So widme ich mich heute der Küche und koch mal einen Topf Gulasch. Gerti kümmert sich derweil um die Sauberkeit in der Wohnung. Gegen 14:00 Uhr bessert sich das Wetter und wir sausen runter zum Strand. Das Wasser ist glatt wie ein Teppich und die komplette Promenade gehört uns fast allein. Das Wasser ist angenehm, keine Welle stört beim schwimmen und wir nutzen diesen seltenen Umstand reichlich. Gegen 16:00 Uhr gehen wir wieder heim und gönnen uns einen Teller vom Gulasch - seufzerlösend. Die Sonne kämpft sich endgültig durch die Wolken und somit steht einem gemütlichen Sundowner auf der Terrasse nichts mehr im Weg. Trotz des wolkenverhangenem Himmels gab es eine sehr spektakuläre und dramatische Szenerie. Zwischen den beiden letzten Bildern liegen grad mal 2 Minuten!

 
 
 

14.9.2019 - Zadar
Das Wetter ist ähnlich wie gestern. Aber noch einen Tag zu Hause verbringen wollen wir auch nicht und machen uns deshalb schon recht zeitig am Morgen auf den Weg nach Zadar. Wir sind kurz nach 8:00 Uhr in Zadar und auf dem kostenfreien Parkplatz ist kein Platz mehr frei. Auf dem nahe gelegenen kostenpflichtigen Parkplatz ist noch jede Menge Platz. 2 Kuna je Stunde (0,26 €) ist fair und wir machen uns auf zur Meeresorgel. Außer uns ist nur eine Busladung Asiaten unterwegs und so können wir in aller Ruhe dem Klang der Meeresorgel lauschen. Allerdings sind heute kaum Wellen und auch fast kein Wind und so klingt die Musik eher disharmonisch. Den dick vermummten Asiaten (lange Hosen, wattierte Jacke, Kopfbedeckung, festes Schuhwerk) scheint es zu gefallen, denn sie scharen sich fleißig fotografierend um die Meeresorgel. Wir spazieren weiter bis zum Fährpier und begeben uns von dort hinein in die Altstadt. Die altehrwürdigen Bauten sind schön anzusehen, allein die in sozialistischster Zeit hinzugekommen Häuser sind eine Schande. Wir schlendern durch die Gassen, genießen einen Kaffee unter Einheimischen und statten selbstverständlich der bekannten Bäckerei einen Besuch ab um wieder das exzellente Baklava zu erstehen. Am Rückweg machen wir noch kurz halt beim Shoppingcenter um die lebensnotwendigen Vorräte (Weißwein, Brot) zu ergänzen. Auf der Weiterfahrt machen wir noch einen Stopp in Posedarje, wo das Restaurant Antonio mit seinen Köstlichkeiten aufwartet. Wir sind die einzigen Gäste und so kann sich der Koch zu 100 % auf uns konzentrieren. Die Fischsuppe, die gebackenen Calamari und das Zagrebschnitzel sind erstklassig! Zur Verdauung gibt es noch einen riesen Schnaps vom Haus. Wir machen noch eine kleine Rast am Hafen und hier übt gerade die fliegende Feuerwehr. Endlich zu Hause angekommen gönnen wir uns erst mal eine kleine Rast. 

 
 
 
 


15.9.2019 - Kudin most na Krupi
Nach 2 Tagen des Müßiggangs ist es wieder einmal an der Zeit sich körperlich etwas zu verausgaben. Wir fahren zum Fluss Krupa, einem Zufluss der Zrmanja. Den Zrmanja Canyon haben wir ja bereits vor ein paar Tagen besucht, diesmal also der Canyon der Krupa. Über teilweise abenteuerliche aber asphaltierte Straßen gelangen wir zu einem kleinen Hof wo der Abstieg in den Canyon beginnt. Laut Hinweisschild soll der Abstieg 20 Minuten dauern. Schwer vorstellbar bei gut 2 km Länge und 300 Höhenmetern. Dass allein auf den letzten 500 Metern des Weges ca. 150 Höhenmeter entfallen ist auf Anhieb nicht zu erkennen. Wir brauchen ca. 1 Stunde bis wir die Talsohle erreichen. Das hat zweierlei Gründe: 1.) es gibt so viele tolle Ausblicke und 2.) der Weg besteht fast zur Gänze aus losem Geröll. Unten am Fluss angekommen queren wir diesen über die Brücke Kudin Most. Kudin Most wurde der Legende nach erbaut, als sich Kuda, ein Junge aus Kaštel Zegarski am Südufer der Krupa, in ein Mädchen aus Golubić vom Nordufer verliebte. Der junge Mann baute mit seiner Hochzeitsgesellschaft 12 kleine Bögen als Brücke über einen Wasserfall am Fluß Krupa. Am anderen Ufer angekommen, heiratete er die junge Frau vom Nordufer. Oberhalb der Brücke befinden sich die Deveterci. Hierbei handelt es sich um neun kleine Kaskaden im Flusslauf der Krupa. Jetzt im September führt die Krupa leider nicht mehr all zuviel Wasser, das müssen wir uns dann noch einmal im Frühjahr ansehen. Nach gut 4 Stunden sind wir wieder bei unserem Auto und verhaften zu Hause angekommen erst einmal den Rest vom Gulasch. Dem Vorsatz noch schwimmen zu gehen kommen wir nicht nach und haben dabei nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Morgen ist ja auch noch ein Tag.

  
 
 
 
 

16.9.2019 - Baden und relaxen
Heute gehen wir es sehr ruhig an. Um 10:00 geht es runter zu unsere großen, spiegelglatten Badewanne und als dann gegen Mittag die himmlische Ruhe durch vermehrten Zustrom von Badegästen gefährdet erscheint machen wir uns wieder auf den Heimweg. Schnell ist ein wunderbares Risotto gekocht und dann steht das Formel 1 Rennen von Singapur auf dem Programm. Im Anschluss raus auf unsere Terrasse und "same procedure as evrey day"!

 
 

17.9.2018 - Schnupfen
Gegen 4:00 Uhr wache ich auf und die Nase läuft. Eigentlich rinnt sie eher - grad so wie bei einem Heuschnupfen. Also wird aus dem heutigen Plan - einer weiteren Erkundung des Hinterlandes - nichts und wir pilgern wieder runter zum Meer wo ich mittels Nasenspülung zumindest eine gewisse Erleichterung erreichen kann. Das Meer liegt da wie hingemalt, keine Welle weit und breit und was der Nase gut tut gilt auch für den ganzen Körper. Wir schwimmen sehr lange, wärmen uns in der milden Sonne wieder auf und ab geht es ein weiteres Mal ins Wasser. Es ist einfach unglaublich angenehm, die Sonne ist nicht mehr so aggressiv und das Wasser einfach nur traumhaft. Nach gut 2 Stunden erklimmen wir wieder unseren Berg und machen eine kleine Rast bevor wie am späteren Nachmittag einen erneuten Versuch unternehmen um im nahe gelegenen Vinjerac bei der Konoba Pece ein großartiges Abendessen einzunehmen. Leider bleiben uns auch diesmal die Türen verschlossen, die Konoba hat heute geschlossen. Laut Internet sollte sie eigentlich offen haben, aber wir sind hier in Dalmatien und da gibt es halt auch mal einen unplanmäßigen Ruhetag. So was bringt uns schon lange nicht mehr aus der Ruhe und so fahren wir halt wieder heim und gehen zu unserem Wirt vor Ort. Als Vorspeise gibt es eine Portion Muscheln und danach eine super gute große Pizza. Dazu 2 große Bier und das alles für 20 Euro. Der Schnaps geht aufs Haus und alle sind glücklich. Heute hätte es auch Peka gegeben, allerdings mit Schaf und das ist nicht unbedingt das Unsere. Peka ist eine dalmatinische Spezialität. Hierbei handelt es sich um eine große Platte mit Fleisch oder Fisch und Gemüse, die unter einer gusseisernen Glocke in der Glut einer Feuerstelle gegart wird. Mal Schwein, mal Rind oder Kalb, mal Hühnchen oder Oktopus aber heute leider eben mit Schaf. Aber da man eine Peka ja vorbestellen muss werden wir uns diese Köstlichkeit demnächst einmal geben. Mit vollem Bauch trappeln wir heim, genehmigen uns noch einen Absacker auf der Terrasse und warten vergebens auf einen spektakulären Sonnenuntergang.

 
 

18.9.2018 - Sightseeing im Paradies
So, den Schnupfen bin ich wieder los. Muss irgendeine Allergie sein, vielleicht Rosmarin, der blüht gerade. Beim Morgenkaffee entdecken wir auf der Terrasse eine dalmatinische Mauereidechse, aber nicht die kleinen die überall rum wuseln sondern eine richtig große. Vom Kopf bis zum Schwanz werden es so ca. 40 cm sein. Heute ist zum wiederholten Mal das Hinterland dran und wir fahren schon um 10:00 Uhr los um noch ein wenig von der morgendlichen Kühle zu profitieren. Wir fahren wieder an die Krupa, diesmal aber nicht zur Kudin Most wo wir am 15.9. waren sondern noch ein Stückchen weiter bis zum Kloster kurz vor der Quelle der Krupa. Kurz vor dem Ziel treffen wir auf ein paar Esel die die Straße für sich beanspruchen. Kein Problem, wir haben keine Eile.  Also eines muss man dem Klerus lassen, die wissen wo es schön ist. Das Kloster stammt aus dem Jahr 1317 und ist somit das älteste orthodoxe Kloster in Kroatien. Die Lage ist einzigartig! Die Krupa ist nur wenige Kilometer von ihrer Quelle entfernt ein breites, munter fließendes Flüsschen, mit diversen Seitenarmen und zum Teil stehendem Gewässer. Man wähnt sich im Paradies. Himmlische Ruhe und eine liebliche Natur gehen eine Symbiose ein die ihresgleichen sucht. Im Wasser gibt es jede Menge Fische, Frösche und anderes Getier. Die Bäume tragen ihre Früchte und die Auenlandschaft steht in sattem Grün. Ein tiefblauer Himmel gibt dem Ensemble schon fast einen kitschigen Touch. Nur schweren Herzens reißen wir uns von hier los und fahren weiter bis zur Quelle der Krupa welche sich mächtig aus dem Berg ergießt. Das Wasser ist kristallklar, eiskalt und schmeckt großartig. Die Schmetterlinge sind auch ganz entzückt vom Wasser, zumindest an einer Stelle geben sie sich alle ein Stelldichein. Nach einer kurzen Rast geht es weiter Kaštel Žegarski. Kurz vor dem Ort überqueren wir die Zrmanja auf einer schönen aber schmalen Brücke. Von hier starten die Kanu- und Raftingtouren welche jedoch besser im Frühjahr unternommen werden. Da ist mehr Wasser im Fluss und die Wasserfälle spektakulärer. Schon wieder was für den nächsten Dalmatien Trip. Eigentlich wollten wir noch in Obrovac ein wenig am Fluss entlang wandern, aber bei gut 30 Grad lassen wir es lieber sein. Also nach Hause und die alltägliche Routine starten.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

19.9.2018 - Vinjerac die Dritte
Heute Früh gab es allem Anschein nach eine Bauverhandlung auf dem angrenzenden Grundstück. Zumindest war unser Hausherr zugegen und zusammen mit anderen Leuten wurde auf dem Nachbargrundstück verhandelt. Sieht so aus als würde da in naher Zukunft eine Baustelle errichtet. Wir machen uns im Internet über eine mögliche andere Unterkunft schlau und finden - zumindest den Bildern nach - eine Alternative, welche wir uns heute Nachmittag einmal ansehen werden. Zunächst genießen wir aber erst einmal einen weiteren herrlichen Badetag. Das Meer ist leicht bewegt aber wunderbar temperiert. Gegen 16:00 Uhr besichtigen wir das Apartmenthaus Ivanka und sind restlos begeistert. Die Lage ist perfekt. Keine 50 Meter vom Strand entfernt, 100 Meter bis zum Kaffeehaus und nur ein paar Minuten zu unserem Restaurant, Bäcker und Supermarkt. Kurz entschlossen buchen wir für Mai 2019. Anschließend fahren wir nach Vinjerac wo wir schon 2 Mal vergeblich versucht haben in der Konoba Pece einzukehren. Dieses mal haben wir Glück und der überaus eifrige Ober gibt sich größte Mühe. Als Vorspeise wählen wir luftgetrockneten Rohschinken aus Vinjarec - wirklich außergewöhnlich schmackhaft, danach gibt es für Gerti einen Mixed Grill vom Feinsten und für mich Pasticada mit Gnocchi - eine dalmatinische Spezialität. Hierbei handelt es sich um einen Rinderschmorbraten mit einer Sauce - zum niederknien! Wirklich eine Perle der dalmatinischen Gastronomie. Wir sind hier sicher nicht zum letzten Mal gewesen. Beim kleinen Verdauungsspaziergang eröffnet sich ein schöner Blick auf die Schlucht des NP Paklenica welcher wir in den nächsten Tagen auch noch einen Besuch abstatten werden. Zu Hause angekommen verzaubert einmal mehr die untergehende Sonne den Horizont in ein Farbenmeer und bei einem Glas Weißwein lassen wir einen rundum schönen Tag ausklingen.

 
 
 
 

20.9.2018 - Erkundung der nordwestlichen Umlandgemeinden
Heute ist das Wetter etwas eigenartig. Es ist ziemlich dunstig aber sehr warm. Kaum Wind und daher fühlt es sich sehr schwül an. Gerade recht um die umliegenden Orte zu erkunden. Wir fahren zunächst nach Seline. Das knapp 500 Einwohner zählende Dorf liegt an einer flach ins Meer verlaufenden Landzunge, welche von vielen Campingfreunden besucht wird. Landschaftlich eher zu vernachlässigen, aber dafür jede Menge Kieselstrand für Badende. Wir gehen bis zur Landspitze, und wandern dann durch Olivenhaine zurück Richtung Parkplatz. Die Olivenernte steht kurz bevor und die Bäume tragen schwer an den steinharten Früchten. Wir kommen bei der Kirche vorbei, gehen wieder zum Strand und genehmigen uns einen sehr guten Cappuccino im Strandcafé. Weiter geht es nach Starigrad, ebenfalls ein Touristenort nur wenige km von Seline entfernt. Der Ort ist der Ausgangspunkt zu Wanderungen im NP Paklenica. Heute jedoch wollen wir eigentlich nur zu dem uns bekannten Wirt um die köstlichen Makrelen zu verspeisen. Leider hat der statt wie im Internet steht nicht ab 12:00 Uhr geöffnet sondern erst ab 15:00 Uhr. Auch kein Problem. Da wir sowieso in den nächsten Tagen dort eine Wanderung unternehmen wollen werden wir es einzurichten wissen, während der Öffnungszeiten vor Ort zu sein. Zu Hause haben wir noch Faschiertes eingefroren und da gibt es heute ein wunderbares Pasta asciutta.  Kaum sind wir mit dem Essen fertigt riecht es auf einmal ganz stark nach Rauch in der Wohnung. Ein Blick aus dem Fenster und schon ist der Missetäter gefunden. Der Nachbar, der Schwager unserer Vermieterin, verbrennt im Garten seinen Kompost. Ich mach ihm klar dass das so nicht geht, zumal das untere Apartment erst gestern für neue Gäste hergerichtet wurde und die Fenster gekippt sind. Das Feuer wird gelöscht, aber der Rauch und die Asche sind überall. Wir gehen zur spätnachmittaglichen Routine über. Kurz Nachrichten anschauen und dann auf die Terrasse etc., etc.!

 
 
 

21.9.2018 - Business as usual
Die Wettervorhersage kündigt einen Wetterwechsel an. Heute solle es noch recht sonnig bei 29 Grad sein, morgen etwas kühler bei zunehmender Bewölkung und möglichen Niederschlägen. Sonntag und Montag durchwachsen und ab Dienstag wieder sonnig bei kühleren Temperaturen. Somit wird der heutige Tag zum Badetag erklärt. Gegen 10:00 Uhr geht es runter zum Strand und erst nach gut 3 Stunden können wir uns von Sonne und Wasser losreißen. Es sind nur mehr wenige Touristen hier und das ist sehr angenehm. Zu Hause wartet noch der Rest des gestrigen Essens auf uns und dann folgt die unumgängliche Siesta. Erst kurz vor Sonnenuntergang werden wir wieder aktiv und entkorken eine Flasche vom guten Weißen. Unser Lebensrhythmus hier hat sich den Gegebenheiten angepasst. Wir sind keine Urlauber die in kurzer Zeit alles erleben wollen, wir leben hier für längere Zeit und lassen eben ab und zu unserer leidenschaftlichen Neugier freien Lauf. Alles kann, nichts muss. Wir sind extrem relaxed und genießen einfach die Zeit. Eine Planung gibt es - wenn überhaupt -  sehr kurzfristig. So werden wir voraussichtlich morgen wieder nach Zadar fahren um noch ein paar Besorgungen zu machen. Waren wir auf früheren Reisen permanent in Bewegung so sehen wir uns in der Zukunft eher als Langzeitreisende, die von einem zentralen Punkt aus die nähere Umgebung intensiv erkunden. Ganz nach dem Motto: "Weniger ist mehr!"
Leider war der heutige Sonnenuntergang nicht so spektakulär wie in den letzten Tagen. Deswegen gibt es noch ein Foto vom zunehmenden Mond.

 

22.9.2018 - Zadar
Als ich um 6:00 Uhr munter werde rieche ich Rauch in der Wohnung. Ich mache die Fenster auf und der Rauchgeruch verstärkt sich. Was ist los? Draußen ist es noch dunkel und man kann nichts erkennen. Als es langsam dämmert sehe ich, dass sich eine große Rauchwolke vom Gebirge her kommend über das Meer gelegt hat. Entweder hat wieder so ein Irrer seinen Kompost verbrannt oder es gab ein kleinflächiges Buschfeuer. Wir machen uns gegen 8:00 Uhr auf den Weg nach Zadar und entern diesmal die Altstadt über den kleinen Hafen, besser bekannt als Foša. Hier trifft man keine Touristen. Die Einheimischen nehmen ein morgendliches Bad im wirklich sauberen Hafenbecken, die wenigen Personen die wir antreffen sind am Weg zu Arbeit oder um ihre Einkäufe zu tätigen, ein Stück echtes Zadar. 10 Minuten später sind wir bei der Meeresorgel und da läuft wieder das Kontrastprogramm. Bustourismus mit vorwiegend asiatischen Gästen stürmen das Gelände, die Kamera stehts schussbereit und jeder macht ein Selfie. Wir kehren dem Ganzen den Rücken und machen uns über kleine Gassen auf in die Altstadt. Heute gehen wir sehr zielstrebig vor. Beim letzten Besuch hat Gerti einen kleinen Laden ausfindig gemacht in welchem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Bereits vor knapp 50 Jahren bin ich in London durch eben solche Läden geschlichen. Indische Klamotten, selbstverständlich mit Batikdruck, eine Duftmischung aus Räucherstäbchen und Marihuana, ein kaum überschaubares Angebot auf geschätzten 20 m², eine musikalische Dauerberieselung von alten Hare-Krishna Weisen und ein tiefenentspannter und äußerst relaxter Verkäufer - natürlich in Jesuslatschen. (Schaut euch das kleine Video nach den Bildern an) Gerti findet sich ein Kleidchen und wir gehen die kleine Seitengasse zu unserem Kaffeehaus. Auch hier ist man unter Einheimischen. Ob Jung, ob Alt, hier gibt man sich ein Stelldichein, trinkt schnell seinen Kaffee und tratsch ein bisschen - ich könnte hier stundenlang sitzen! Weiter geht der Weg zum heute stattfindenden Wochenmarkt. Die Altstadt von Zadar ist zwar ein Touristenmagnet, wird aber von tausenden, meist älteren Einheimischen bewohnt. Auch am Markt merkt man, dass dieser nicht für die Touristen veranstaltet wird. Zum Schluss müssen wir natürlich noch den Bäcker besuchen - Zadar ohne Baklava geht gar nicht. Wir fahren wieder Richtung Heimat, machen aber noch spontan einen Stopp in Posedarje und besuchen den Wirt Antonio. Bei dem ist wie üblich gar nichts los was uns grad recht ist. Heute gibt es für Gerti eine Dorade vom Grill und ich bestelle mir ein Zagrebschnitzel. Wir müssen heute relativ lange auf das Essen warten, wahrscheinlich war der Grill noch nicht angeheizt. Aber das Gebotene ist jede Wartezeit wert. Natürlich gibt es nach dem Essen wieder den XXXL Schnaps aufs Haus. Wir machen einen kleinen Verdauungsspaziergang am Strand entlang und finden wieder eine der hübschen, sehr großen Eidechsen welche es sich auf einen warmen Stein gemütlich gemacht hat. Zu Hause angekommen stellen wir fest, dass der Rauch vom Morgen sich verzogen hat und machen erst einmal Siesta. Gegen 17:30 Uhr beginnt es zu regnen. Die Natur hat dringend darauf gewartet. Wir setzen uns kurz raus auf die Terrasse und genießen die frische, würzige Luft. Pünktlich zum Sonnenuntergang werden wir wieder mit einer echten Farbexplosion verzaubert. 

 
 
 
 
 
Das Video vom indischen Klamottenladen findest du hier.

23.9.2018 - Herbstanfang
Heute ist Tag- und Nachtgleiche und somit beginnt ganz offiziell der kalendarische Herbst. Bei uns merkt man es an einem kleinen Rückgang der Temperaturen. Was man aber deutlicher wahrnimmt ist der kürzer werdende Tag. Die Sonne geht schon wesentlich früher und nicht mehr so weit im Westen unter und eine Folge davon ist, dass sich das Meer abkühlt. Nicht dramatisch aber merklich. Waren es vor 2 Wochen noch gut 25° so liegen wir aktuell bei ca. 23°. Da es in den nächsten Tagen deutlich kühler werden soll entschließen wir uns heute für einen (möglicher Weise letzten) Badetag. Zuvor wird jedoch noch eine Riesenportion Nudel-/Thunfischsalat zubereitet. Der braucht ein paar Stunden zum durchziehen! Nach 3 Stunden am Strand ist er perfekt und es bleibt für morgen auch noch eine Portion. Touristen gibt es jetzt fast keine mehr. Am Strand sind nur noch ein paar Einheimische und das Café ist verwaist. Am Abend verzaubert noch einmal die untergehende Sonne das Firmament. Morgen streift uns voraussichtlich das mitteleuropäische Sturmtief. 

 

24.9.2018 - Sturmtief "Fabienne"
Ein Ausläufer des Sturmtiefs "Fabienne" hat sich bis zu uns verirrt. Seit der Früh weht ein heftiger Wind mit Spitzengeschwindigkeiten bis 80 km/h und verwandelt unsere Badewanne in eine aufgewühlte Wassermasse. Der Wind ist stark drehend und je nach dem aus welcher Richtung der Wind bläst ist die Farbe des Meeres schwarz, grün oder dunkelblau. Die Temperatur ist mittlerweile auf 12° gefallen. Es regnet stark was die Natur erfreuen mag, uns allerdings wäre Sonnenschein lieber. Der soll auch gegen Abend wieder kommen, aber die kühlen Temperaturen und der starke Wind werden uns wohl die kommenden 2 Tage erhalten bleiben. Genau der richtige Tag das knapp 500 Seiten starke Buch in Angriff zu nehmen. Gegen 17:30 Uhr ist der dicke Schmöker ausgelesen, gerade recht um noch ein paar Bilder vom Sonnenuntergang zu schießen, der heute recht dramatisch ausfällt.

 
 
 

25.9.2018 - Aus "Fabienne" wird Bora
Nachdem im Sog von "Fabienne" massiv Kaltluft nach Süden geführt wurde ist hier an der östlichen Adriaküste der Fallwind Bora die logische Konsequenz. Von den Höhen des Velebitgebirges stürzt die Luft aufs Meer mit Böhen bis zu 250 km/h. Im Winter kann der Spuk bis zu 14 Tage am Stück dauern, diesmal ca. 2-3 Tage. Unsere für heute geplante Wanderung im NP Paklenica müssen wir auf die nächsten Tage verschieben. Etwas Gutes hat die Bora aber auch! Die Luft wird sehr trocken und man hat eine hervorragende Weitsicht und sensationelle Farben. Bereits beim ersten Blick am frühen Morgen zeigt sich das Spektakel. Unser Hang liegt noch im Schatten, das Meer jedoch und der gegenüberliegende Hang erstrahlen bereits in grandiosen Farben. Es ist relativ frisch aber so schön, dass wir raus müssen. Der Wind bläst fallweise noch recht kräftig. Wir wandern am Strand, vorbei an der Kirche Sv. Jurja welche bereits im 9. Jahrhundert errichtet wurde. Weiter geht es Richtung Badeplatz. Auf dem Weg dorthin hat Gerti ein tet a tet mit einem mir Unbekannten. Am Badeplatz angekommen sehen wir 2 Jungs die mit einem kleinen Netz noch kleinere Fischchen fangen. Am Heimweg schauen wir noch kurz beim nächstjährigen Quartier vorbei. Da ist der Wind kaum zu spüren. Schnell hoch zur Hauptstraße zum Bäcker und dann geht es auf verschlungenen Wegen zurück nach Hause. Wegen des Windes ist heute an ein Essen im Gastgarten einer Konoba nicht zu denken und so muss die eiserne Reserve herhalten. Der Auswahl fällt nicht schwer - ist ja nur noch Schwein für Reisfleisch vorhanden. Zwiebeln, Paprika, Tomaten, Reis, Knoblauch, etc. ist vorhanden und somit wird gleich für 2 Tage vorgekocht. Wir lassen uns das Essen schmecken, relaxen und gehen zum Sonnenuntergang kurz auf die Terrasse. Die Temperaturen lassen momentan keinen längeren Aufenthalt nach Sonnenuntergang im Freien zu. 

 
 
 
 
 
 

26.9.2019 - Maslenica
Meine leidenschaftliche Neugier ließ mir keine Ruhe und so beschäftigte ich mich investigativ mit dem unbekannten Herrn auf der Bank neben Gerti. Es handelt sich hierbei um Herrn Zvonko Bušić, seines Zeichens ideologischer Anführer einer in den USA operierenden Gruppe kroatischer Emigranten, deren politische Ziele die Errichtung eines autonomen kroatischen Staates waren. Herr Bušić war in der Wahl seiner Mittel nicht zimperlich, entführte zusammen mit 4 Gleichgesinnten 1976 ein Flugzeug in den USA und zwang den Kapitän nach Europa zu fliegen. Außerdem installierte er eine Bombe in New York bei deren Entschärfung ein Mann ums Leben kam. Er wurde in den USA zu 31 Jahren Haft verurteilt und 2008 auf drängen Kroatiens enthaftet. Natürlich ist er hier ein Volksheld, für den Rest der Welt ist er ein Terrorist. Es kommt eben immer darauf an aus welcher Sicht man Dinge betrachtet und dann beurteilt.
Unser heutiges Ziel liegt nur unweit unseres Quartiers und ist der Ort Maslenica. Das Dorf liegt auf der Südostseite des Ausflusses der Novigradsko More in die Adria (Masleničko ždrilo) und hat fragwürdige Bekanntheit wegen seiner militärischen Bedeutung während des Kroatienkrieges erlangt. Mit der Zerstörung der Maslenica Brücke am 21. November 1991 fanden die Kriegshandlungen hier ihren Höhepunkt. Heute ist Maslenica ein verschlafenes Nest, das lediglich in der Zeit von Juni bis Mitte September vom Tourismus wach geküsst wird. Der starke Wind hat nachgelassen, allein es ist noch recht frisch. Deswegen haben wir den NP Paklenica auf morgen verschoben und begnügen uns heute mit ausgedehnten Wanderungen entlang des Strandes und im Hinterland. Maslenica wirbt damit, dass es hier keine Bora gibt. Wie das erste Bild beweist, hält sich da die PR-Abteilung nicht ganz an die Fakten. Wir bummeln am Ufer entlang, vorbei an den Granatapfelbäumen und dem blühenden Rosmarin. Erst als gar kein Pfad mehr weiterführt drehen wir um und entdecken in Richtung Zadar eine Rauchwolke über dem Horizont. Im Nu sind zwei Löschflugzeuge zu sehen die unermüdlich ihre Kreise ziehen. Zurück am Hafen machen wir uns auf, noch ein klein wenig das Hinterland zu erkunden. In der Vergangenheit wurde hier reichlich Bauxit im Tagebau abgebaut. Bauxit ist der Rohstoff aus dem Aluminium hergestellt wird. Die so entstandenen tiefliegenden Flächen werden heute landwirtschaftlich genutzt. Wir könnten noch lange hier wandern, aber irgendwann rührt sich der Magen und verlangt nach dem Rest vom gestrigen Reisfleisch. Nach einer gut 3 1/2 stündigen Wanderung darf er das auch. Am Abend geht es natürlich wieder raus auf die Terrasse und diesmal richten wir unser Augenmerk auf die Fischer, die jeden Abend mit ihren kleinen Booten ausfahren, um uns für den nächsten Tag mit frischem Fisch versorgen zu können. 

 
 
 
 
 
 

27.9.2018 - NP Paklenica
Der heutige Morgen war ein kalter! Gerade mal 6° zeigt das Thermometer. Da es aber heute bis 24° werden sollen machen wir uns kurz vor Mittag auf den kurzen Weg zum NP Paklenica, den wir während unserer letzten Dalmatienreise schon kennenlernen durften. Bei der Zufahrt sind wir ehrlich erstaunt, dass und bereits 500 Meter vor dem Hauptparkplatz ein Stellplatz neben der Straße zugewiesen wird. Mit so vielen Besuchern haben wir wirklich nicht gerechnet! Aber die Meisten besuchen die bereits am Anfang des Parks gelegenen Kletterwände. Wir können zwar nicht 30 Meter in der Direttissima erklimmen, aber dafür 400 Höhenmeter auf teils recht anspruchsvollem Gelände. Von den unzähligen Besuchern sind die Steine wie blank poliert und man findet selbst mit unseren Bergschuhen nicht immer Halt. Nach 1/2 Stunde sind wir aber oben und nehmen den Genussteil in Angriff. Auf wunderbarem Weg geht es immer tiefer in das sich nun erweiternde Tal. Auf halbem Weg machen wir Rast und sind nach gut 3 1/2 Stunden wieder beim Ausgangspunkt. Ich glaube die Bilder sagen mehr aus als ich in Worte fassen könnte. Direkt beim Ausgang aus dem NP wartet schon unsere Konoba auf uns und wie gewohnt gibt es eine Makrele. Ausgezeichnet! Am Heimweg besuchen wir den am Weg liegenden Večka kula, einem venezianischen Turm aus dem 16. Jahrhundert. Dieser wurde zur Verteidigung gegen die Türken errichtet. Die Lage des Turmes hatte eine strategische Bedeutung, denn eine wichtige Verkehrsverbindung ins Zadarer Hinterland führte hier vorbei. Zu Hause angekommen genehmigen wir uns noch einen Schlummertrunk auf der Terrasse, genießen den lauen auflandigen Wind und bestaunen einmal mehr die grandiosen Farben, die der Sonnenuntergang Tag für Tag für uns bereit hält.

 
 
 
 
 


28.9.2019 - keine besonderen Vorkommnisse
Die gestrige Wanderung hat uns doch mehr Kräfte geraubt als ursprünglich angenommen. Ich stehe erst um 7:00 Uhr auf - normal ist 6:00 Uhr - und komme auch nur langsam in die Gänge. Das Wetter ist wieder wunderbar bei morgendlichen 10 Grad. Wir gehen es heute langsam an. Gerti lässt die Waschmaschine arbeiten und ich hole vom Bäcker Brot und 2 Burek. Gegen 13:00 Uhr gehen wir (voraussichtlich) zum letzten Mal zum Strand. Kein Mensch ist anzutreffen. Nicht einmal ein Einheimischer genießt die warmen Sonnenstrahlen. Die Bora und die damit verbundenen tiefen Nachttemperaturen haben das Wasser deutlich abgekühlt. Ich geh aber dennoch ins Wasser, wenngleich es schon sehr erfrischend ist. Als dann ein wenig Wind aufkommt will Gerti den Stand- bzw. Liegeort wechseln und wir gehen vom äußert rechten Rand des Strandes zum Ende der Bucht. Auch hier - 1 km weiter - ist nicht mehr los. Uns soll es recht sein, wir wollen sowie keinen Trubel. Gegen 15:30 Uhr machen wir uns auf den Heimweg, ruhen uns ein wenig von den Mühen des heutigen Tages aus und warten wie jeden Tag auf einen schönen Sonnenuntergang.Da es bei wolkenlosem Himmel aber leider keine spektakulären Sonnenuntergänge gibt, müssen einmal mehr die Fischer für das letzte Bild des Tages herhalten. 

 
 
 

29.9.2019 - Medicane "Sorbas" und seine Auswirkungen
In der Nacht hat der Wind wieder aufgefrischt. Neugierig wie ich bin schau ich gleich mal beim ZAMG (Zentralamt für Meteorologie und Geodynamik) nach, was sich wettermäßig so abspielt. Über Island sitzt ein gewaltiges Tief! Ebenso über Griechenland. Dieses Tief hat sich mittlerweile zum Medicane (Mediterranean Hurricane) gemausert. Orkanartiger Wind und enorme Niederschlagsmengen werden im Pelepones und Kreta erwartet. Über dem schwarzen Meer sitzt ein massiver Höhentiefkern der ebenfalls Dynamik rein bringt. In Marokko ist ein großes Tief und gleich drüber in Spanien ein zumindest so großes Hoch. Und die Leidtragenden sind wir hier in Dalmatien! 

Aber der Spuk sollte bis Mittag/Abend vorbei sein. Wir wollen heute unbedingt noch einmal Zur Krupa und zur Zrmanja - unseren beiden Lieblingsflüsschen hier im Hinterland des Novigradsko More. Leider haben wir die Rechnung ohne Petrus gemacht, der absolut kein Einsehen mit uns hat. Es bläst was das Zeug hält und somit kommt Plan B zum Einsatz. Unter Zuhilfenahme der allerletzten eisernen Reserve basteln wir uns Nudeln mit viel Knoblauch sowie Parmesan und Chilli und schauen uns im TV das Qualifying der Formel 1 in Russland an. Gegen Abend flaut dann der Wind tatsächlich ab. Es ist deutlich kühler geworden, zu kühl für die Terrasse. Also verziehen wir uns ins Innere unseres unserer Wohnung und sortieren unsere sieben Sachen. Morgen gegen 11:00 Uhr geht es dann ab  nach Österreich.